"So besser nicht"

Es gibt eine Reihe von möglichen Fehlern oder "Fallstricken", die bei der Erstellung des Berichts lauern können. Manche davon ergeben sich bereits aus der Nicht-Beachtung der dargestellten Tipps.

Eine Auswahl an häufigen Fallstricken sei hier kurz dargestellt. 

Fallstricke

Vorbehandlungen

Insbesondere wenn vergangene Therapien noch nicht all zu weit in der Vergangenheit liegen, ist es unerlässlich kurz darauf einzugehen, welchen Erfolg die Therapie brachte und welche Schwierigkeiten sie ggf. beinhaltete (z.B. auf die Passung Pat.-Therapieschule oder auch auf die Pat.-Th.-Beziehung bezogen). 

Wenn im gleichen Therapieverfahren eine Therapie in jüngerer Vergangenheit durchgeführt wurde, sollte in den Behandlungsplan aufgenommen werden, ob und inwieweit man an bereits Erarbeitetes anknüpfen möchte. 

 

Diagnose

Besonders kritisch schauen die Gutachter auf die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), da hier die Wahrnehmung besteht, dass diese Diagnose zu häufig verwendet wird, ohne, dass die ICD-10 Kriterien erfüllt sind. Sehr häufig ist der Fehler anzutreffen, dass allein basierend auf einem schwerwiegenden Erlebnis diese Diagnose gestellt wird, ohne die anderen traumatypischen Symptome (wie bspw. Arousal, Wiedererleben etc.) zu überprüfen. 

Ähnliches gilt für ADHS, sowohl bei Kindern, Jugendlichen als auch bei Erwachsenen. 

 

Behandlungsplan

In der Verhaltenstherapie ist ein häufiger Ablehnungsgrund eine nicht individualisierte Therapieplanung, die lediglich die typischen verhaltenstherapeutischen Methoden und korrespondierenden Therapieziele aufführt (im Extremfall ein Textbaustein, der auf alle Patienten angewandt wird). 

 

In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie liegt ein typischer Fehler darin, den Behandlungsplan zu sehr psychoanalytisch zu konzeptualisieren. Der Behandlungsplan muss fokussiert auf Konfliktbearbeitung und hiermit verbundene konkrete Veränderungen in einzelnen Lebensbereichen ausgerichtet sein. Zusätzlich können auch einzelne mehr strukturbezogene Elemente Platz finden. 

Bei Patienten mit chronifizierter Problematik und auffälligen strukturellen Problemen muss in jedem Falle die Differentialindikation zur Psychoanalyse kurz angesprochen werden und begründet werden, warum eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie für den Patienten angemessener erscheint als eine Psychoanalyse.